Saman und Bashir bringen uns zum Nachtzug nach Teheran. Wir verabschieden uns herzlich und sind traurig und froh zugleich. Wir hatten interessante und lustige Gespräche und haben viel über den jeweils anderen erfahren. Andererseits sind wir auch froh über unsere wiedergewonnene Freiheit und schmunzeln über Samans detailierten Plan für unsere Weiterreise. Ob wir uns wirklich in Isfahan wiedertreffen werden, wie er vorschlägt, bezweifeln wir.
Der Zug ist sehr gemütlich. Wir haben ein ganzes Viererabteil für uns und können sogar ein bisschen schlafen. Allerdings erst, nachdem wir den neugierigen Schaffner mit großem Gesprächsbedarf abschütteln können.
Die Ankuft in Tehran ist anstrengend. Die Stadt ist ein Moloch. Saman hat uns nur wiederwillig hierher reisen lassen, weil er befürchtet, dass wir hier betrogen oder bestohlen werden.
Wir reisen mit dem Bus weiter nach Hamadan und folgen so wieder unserem ursprünglichen Plan.
Wir schleppen unsere Rucksäcke in ein Hotel und finden dort mitten auf dem weißen Laken eine tote Bettwanze. Nichts wie weg hier!
Das Hotel auf der anderen Straßenseite ist zwar wenig komfortabel aber ungezieferfrei. Also bleiben wir dort.
Die Stadt platzt aus allen Nähten weil ein schiitischer Feiertag ist und jeder Iraner, der es sich leisten kann unterwegs ist.
Wir beschließen alle Sehenswürdigkeiten sausen zu lassen, essen Falafel, trinken einen Pistazienshake und kaufen für Moritz eine neue Hose und für mich einen Manto (den Mantel, den man hier üblicher Weise trägt) und ein Kopftuch. Wir genießen es, die Zeit zu verplempern und buchen auch für unseren nächsten Stopp in Kermanshah ein Hotelzimmer. Über Couchsurfing haben wir Saber kennengelernt, der sich freut uns herumzuführen, aber keine Gäste aufnehmen kann. Klingt perfekt!
Das hört sich dich mal wieder entspannt und nach gutem Essen an. Moritz – deshalb die neue Hose 😄? Liebe Grüße
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